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AutorenbildJanina Bajramovic

Persönlichkeitstypen und ihre Funktionen

Disclaimer: Ich habe (noch) keine offizielle MBTI-Lizensierung und beschäftige mich daher hier mit den kognitiven Funktionen. Das kann man hier als reines Brainstorming betrachten.

Möchtest du mehr über die Funktionen im Detail erfahren? Hier geht es zum Video:


Im vorigen Teil bin ich allgemein auf die Funktionen eingegangen und habe zwei Typen etwas tiefergehend vorgestellt. Jetzt möchte ich einmal stichpunktartig auf die Funktionen aller sechzehn Typen eingehen und diese in Bezug zueinander setzen. Vielleicht findet ihr ja einen Typus, der zu euch passt.

Zuerst gehe ich auf die sensors ein, dann auf die intuitives. Innerhalb der Typen vergleiche ich die Extrovertierten mit den Introvertierten (EXXX mit IXXX), weil sie die gleichen Funktionen, nur in anderer Reihenfolge, haben, was sie relativ vergleichbar macht (beispielsweise ESTJ und ISTJ oder INFP und ENFP, etc.).

Da das Wort „Typ“ maskulin ist, benutze ich den Artikel „der“ für die MBTI-Typen, auch ohne immer wieder „-Typ“ anzufügen. Sonstige Wörter gendere ich oder versuche genderfrei auszudrücken, falls ich mich da auf Personen beziehe.


Sensors: XSXX

· Sensors allgemein beschäftigen sich lieber mit der konkreten Welt, verrichten Arbeit gewissenhaft, sofern die Guidelines klar sind, oder verstanden wird, was von ihnen verlangt wird. Sie haben auch eine abstrakte Vorstellungskraft, aber meistens nicht so stark ausgeprägt – Philosophie, oder generell alles, was nicht in konkreten Formen vorstellbar ist, langweilt sie halt ein wenig.

· XSTX, also sensor-thinkers, erreichen oft eine Menge im Leben, haben aber auch eine gewisse Vorstellung von der Welt, die sich selten erschüttern lässt. Oftmals ist diese Vorstellung durch gesellschaftliche oder faktische „Wahrheiten“ belegt. Bei festgefrorenen Wahrnehmungen und Urteilen ist es also schwierig, sie von etwas möglicherweise Besserem oder Reflektierterem zu überzeugen – über Zeit und mit genug logischer oder rationaler Überzeugungskraft ändern sie aber auch manchmal ihre dogmatischen Denkweisen.

· XSFX, also sensor-feelers, entwickeln ihre Weltansichten möglicherweise langsamer als sensor-thinkers, sind teilweise fluider in ihrer Meinung, was vielleicht zwei Begründungen haben kann: Entweder möchten sie für jedes Gegenüber Bestätigung erschaffen, auch wenn sie dadurch keine eigene feste Meinung vertreten, oder sie fühlen sich so unsicher in ihrer eigenen Weltansicht, dass sie schnell annehmen und kopieren, was ihnen gerade vertraut (Si-sensors) oder schön (Se-sensors) vorkommt. Nichtsdestotrotz können Sie nach einer Orientierungsphase im Leben, die auch über ein Jahrzehnt gehen kann, starke Persönlichkeiten ausbilden. Aufgrund ihrer fluiden Anpassungsfähigkeit können sie manchmal gut mit dem Geist der Zeit mitgehen.


ESTJ: Te – Si – Ne – Fi

· Klare Strukturen gebend und Dinge finalisierend (Te), traditionalistisch (Si), bei inhärentem Interesse aber auch für Neues offen (Ne). Direkt und unverblümt (XSTX), kann Menschen herumkommandieren, falls nötig (Te). Methoden und Vorhersagbarkeit (Te-Si) werden präferiert, „adapting on the go“ und Spontaneität gelten als störend für einen ESTJ. Argumentiert und diskutiert gerne (thinker). Kann unsensibel sein und denkt nicht überwiegend viel über tiefgründige Moral nach (beides, da Fi sehr schwach ausgebildet ist). Sehr arbeitsam, fokussiert, machend/umsetzend, nutzenorientiert, praktisch veranlagt, pragmatisch (Te-Si und XSTX).

ISTJ: Si – Te – Fi – Ne

· strukturengebend und traditionalistisch, allerdings vorsichtiger bei Neuem/Unbekanntem, und auch vorsichtiger gegenüber anderen Menschen: Obwohl ein ISTJ die gleichen Funktionen hat wie ein ESTJ, arbeitet ein ISTJ nicht direkt an Menschen herum, damit sie strukturiert arbeiten, sondern ein ISTJ arbeitet an den Strukturen in einem System, um andere Menschen bei der Zielerreichung zu unterstützen, hat daher weniger Feldmarshall-vibes trotz gleicher Zuschreibungen: Methoden und Vorhersagbarkeit (Si-Te) über „adapting on the go“ und Spontaneität. Argumentiert und diskutiert gerne (thinker). Sensibler als ESTJ (Fi besser ausgeprägt), teils sogar im inneren Kampf mit den eigenen Idealen und der eigenen Rationalität (Te und Fi liegen mittig, daher beide bewusst). Sehr arbeitsam, fokussiert, machend/umsetzend, nutzenorientiert, praktisch veranlagt, pragmatisch (Si-Te und XSTX).

ESTP: Se – Ti – Fe – Ni

· Adaptiert das Hier und Jetzt schnell (Se), lebt teils sogar ein bisschen zu sehr darin. Besitzt eine inhärente Logik (Ti), die für mechanische, physikalische und mathematische Verständnisse genutzt werden kann (Se-Ti), weniger für abstrakte logische Strukturen (kein Intuitive). Kann sich gut auf etwas spezialisieren und zu den Besten in einem Bereich zählen (Ti-Ni). Abstrakta, die eher in Richtung Philosophie und Sprache gehen, sind weniger von Interesse (Ni zu schwach ausgeprägt; wird eher für visionäre Ideen auf dem praktischen Level (Se) genutzt). Ist gerne unter Menschen und braucht deren Feedback/Bestätigung, um sich wohlzufühlen, ist aber auch für andere eine interessante Person mit Humor, die keine Probleme mit Smalltalk hat (Fe als bewusste Funktion). Kann zugunsten einer Gruppe zügig und ohne Fokus auf Konsequenzen auch mal zu schnell zu irgendetwas beeinflusst oder verführt werden (Se-Fe, zu schwaches Ni und ggf. hinterfragt Ti zwar fachliche Logik, aber keine gesellschaftliche. Innerer Kampf zwischen Ti und Fe, weil beides bewusste Funktionen). Bei stark ausgebildeter Logik schnell urteilsbildend und entschlossen (Ti). Kann wettbewerbsorientiert und dementsprechend leider auch ein schlechter Verlierer sein, da sehr stolz. Kann risikoaffin sein (Se).

ISTP: Ti – Se – Ni – Fe

· Witzigerweise passen die Prädikate des ESTP auch zum ISTP, allerdings sind ISTP aufgrund der Position von Fe weniger vom Feedback einer Gruppe abhängig und weniger „outgoing“, was nicht bedeutet, dass ein ISTP niemals zu Partys geht (weniger Smalltalk-affin als ein ESTP). Interessiert sich auch für praktische, technische Dinge (Ti-Se), kann sehr visionär sein (Ni). Die Kombination von Ti und Se, gefolgt von Ni kann einen ISTP auch musikalisch sehr talentiert machen – weniger emotional überladen, aber mechanisch sehr skilled, kann ein ISTP außergewöhnliche Songs produzieren. Aber auch auf anderen Fachgebieten kann eine Spezialisierung möglich sein. XSTP (also beide Typen) sind eher spezialisiert als generalisiert und setzen Dinge präzise um (Ti und Ni). Kann risikoaffin sein (Se), aber es muss zu den eigenen logischen Schlussfolgerungen passen (Ti, urteilend, dem Se vorgelagert).

ESFJ: Fe – Si – Ne – Ti

· Konservatives und Innovatives miteinander vereinend, nutzen ESFJs ihr Einfühlungsvermögen und ihre Identifikation mit einer Gruppe (Fe) mit Tradition und Verständnis für das Bewährte (Si) und mit kreativem Brainstorming darüber, was die Zukunft bringen könnte oder wie sie gestaltet werden könnte (Ne). Diese Kombination aus Fe-Si-Ne macht ESFJs zu Personen, die ihre Verantwortung für eine Gruppe oder Person (weniger für unpersönliche Aufgaben) sehen, trotz alledem noch ein Gefühl dafür haben, wie sie sich darin ersichtlich repräsentiert sehen (Status und Anerkennung können ihnen sehr wichtig sein). Die größte Schwäche ist das schwach ausgebildete Ti, wodurch ESFJs ihre Entscheidung manchmal nicht logisch überprüfen oder von einer Begründungsstrategie in die nächste springen, solange deren Willen umgesetzt werden kann.

ISFJ: Si – Fe – Ti – Ne

· Die Kombination aus dem Gefühl für das Bekannte, Gelernte und Altbewährte (Si) mit dem Gefühl für eine Gruppe oder Gemeinschaft und deren Interessen (Fe) machen den ISFJ zu einer verantwortungsübernehmenden, hilfsbereiten Person. Sehen und gesehen werden sind ihm weniger wichtig als dem ESFJ, aber auch nicht gänzlich unwichtig. Mit Fe und Ti in der Mitte und dementsprechend als die bewussten Funktionen überprüft ein ISFJ Urteile einer Gemeinschaft und kann durchaus Logikfehler erkennen, aber vielleicht nicht in Worte fassen, sofern sie ihm nicht durch eine passende Lehre (Zugriff auf Si-Faktenwissen oder Erfahrung) bereitstehen. Ne ist schwach ausgebildet und kann entweder für Zukunftsideen hinzugezogen werden oder aber auch in unsicheren Lebensphasen für Zukunftsängste (Katastrophendenken) sorgen.

ESFP: Se – Fi – Te – Ni

· Die Kombination aus Se und Fi lässt einen ESFP den Moment genießen und das Beste in jeder Situation sehen – auch, wenn dem vielleicht gar nicht so ist, oder wenn man sich etwas schönreden muss (keine Reflexion, wenn es dem Fi schadet). Wenn die Grundsätze einer Sache bekannt sind (Se), kann ein ESFP auch planend und strukturierend die zu verrichtende Arbeit umsetzen (Te), wobei die Planung eher auf den nächstersichtlichen Zeitpunkt fokussiert ist (Se bleibt dominant). Da sich keine der Funktionen mit Logik auseinandersetzen können und Se als erste und unbewusste Funktion quasi immer aktiv ist, kann ein ESFP sehr divergent und schwankend in seinen Urteilen und Glaubenssätzen erscheinen. Da Ni die schwächste Funktion ist und sich nicht die Zeit lassen kann, die Welt ausgiebig aus verschiedenen Betrachtungsrichtungen zu analysieren, können ESFPs eine Schwäche für Verschwörungstheorien entwickeln, sofern diese ihr Fi ansprechen. Wenn ESFPs von außen sicher geführt werden, sind sie anpassungsfähig, optimistisch und Umsetzende (weniger Machende). Gegebenenfalls risikoaffin (Se).

ISFP: Fi – Se – Ni – Te

· Fi gibt dem ISFP ein starkes Gefühl von Moral und Integrität. Dies nutzt ein ISFP, um die Welt konkret zu gestalten (Se). Durch Ni kann ein ISFP versteckte Informationen aus der wahrgenommenen Welt filtern und Zukunftsideen oder Konzepte zu etwas, das ihn bewegt/interessiert, generieren. Durch die Kombination aus Se und Ni kann ein ISFP sehr konkret-reagierend oder auch abstrakt-schaffend sein. ISFPs haben ein Gefühl für das aktuell Schöne und passen ihren Geschmack da auch schnell dem Zeitgeist an. Te ist schwach ausgebildet und es kann dem ISFP schwerfallen, den Alltag zu planen und Projekte effizient umzusetzen. In stressigen Phasen wird Te aber manchmal zu einem Strohhalm, an dem sich ein ISFP klammert und versucht, alles um sich herum zu steuern und effizient umzusetzen.


Intuitives: XNXX

· Intuitives allgemein beschäftigen sich mit der Welt des Möglichen und der Abstrakta. Theoretische Ideen interessieren sie und je nach Denken-Funktion können sie sehr logikinteressiert, strukturierend, zielführend oder sehr kreativ sein. Etwas problematisch könnte es für sie werden, wenn sie zu sehr mit der rein konkreten Welt arbeiten, oder Dinge auswendig lernen und sich an strikte Regeln halten müssen, die keinen Sinn ergeben, sobald man gesellschaftliche oder geschäftliche Traditionen oder Strukturen wegdenkt.

· XNTX, also intuitive-thinkers, sehen die Welt in abstrakten Verbindungen, abstrahieren das Gemeinte und übersehen vielleicht, was das rein Gesagte ist. Obwohl sie ein großes Interesse für die Menschheit und ihre Wege oder Gründe haben können, haben sie gegebenenfalls Probleme, sich Personen zu nähern (dies gilt besonders für die Introvertierten), oder, falls sie einen großen sozialen Draht zu anderen Menschen haben, sie auf emotionaler Ebene zu verstehen. Sie lieben Debatten und Diskussionen, sind stets auf der Suche nach einer objektiven oder nach der optimalsten Antwort auf Fragen.

· XNFX, also intuitive-feelers, nehmen ebenfalls die Welt in abstrakten Verbindungen wahr, beschäftigen sich mit den versteckten Bedeutungen hinter dem Konkreten mehr als mit dem Konkreten selbst. Entweder künstlerisch begabt oder als menschenverstehende PhilanthropInnen setzen sie sich mit der Welt auseinander oder arbeiten an Konzepten ihrer Verbesserung. Ihr Fokus auf das Gemeinte und Versteckte lässt sie möglicherweise den Draht zur wirklichen Welt verlieren und alltägliche Aufgaben fallen ihnen schwer.

· Im Kontrast zu den Sensors können Intuitives vielleicht schlechter das umsetzen, das es bereits gibt und das sich erwiesen hat. Möglicherweise stellen sie sich gegen Traditionen, auch wenn solche ihre Daseinsberechtigung haben. Sie entwickeln vielleicht eigene Prinzipien, die sie umsetzen wollen, weil diese Prinzipien eine moralische oder höchsteffektive Zukunft versprechen, jedoch können sie zu impraktikabel für die wirkliche Welt sein. Die Diskussionsstruktur aus der Idee oder dem Ideal „So könnte die Welt auch aussehen / So sollte die Welt eigentlich sein.“ und dem Konter oder konkreten Einwand „Aber wie soll das wirklich/tatsächlich umgesetzt werden? / In der Realität würde sich niemand dran halten.“ ist sehr typisch für intuitives und sensors.


ENTJ: Te – Ni – Se – Fi

· Strukturierend und tonangebend (Te) mit einer Vision, die in eine konkrete Mission übergeht (Ni-Se). Können andere gut organisieren und ihnen Aufgaben erteilen, die besteffektiv sind (Te-Ni). Reagieren bei guter Ausbildung von Se schnell und geschickt auf die Umgebung und den Zeitgeist. Sie haben einen inneren moralischen Kompass (Fi), der aber nur sehr schwach ausgeprägt ist, was bei Stress oder Streit dafür sorgen kann, dass ein ENTJ anzweifelt, ob er wirklich (auch) ein moralischer Mensch ist oder nicht.

INTJ: Ni – Te – Fi – Se

· Mit Ni als erste Funktion ist ein INTJ sehr observierend und analysiert die Welt in der eigenen Gedankenwelt, betrachtet das wahrgenommene Gemeinte von mehreren Perspektiven, bis sich ein abstraktes Bild als mögliche Wahrheit einer Struktur von etwas Gemeintem/Verstecktem ergibt. Diese Erkenntnisse werden im Sinne der Organisierung von Dingen (Te) oder im Sinne eines moralischen Prinzips (Fi) in die Welt hinausgetragen, sei es in Taten oder Diskussionen. Oft sehr distanziert von der Welt, auch von der sozialen Umgebung, kann ein INTJ durch die Nutzung von Se auch die Gedankenwelt oder die abstrakten Zukunftsdiagnosen verlassen und das Hier und Jetzt genießen – doch das muss oftmals trainiert werden.

ENTP: Ne – Ti – Fe – Si

· Aus einer Welt voller Möglichkeiten (Ne) speist ein ENTP seine inhärente Logik (Ti) und seinen Gemeinsinn für Gruppen (Fe), um Debatten zu führen und Diskussionen von vielen Perspektiven und Sichtweisen zu betrachten. Dadurch dass Ti und Fe die beiden bewussten Funktionen vom ENTP sind, kann er dynamisch zwischen Eigenregie und der Konsultierung einer anderen Person wechseln, sofern er beides gesund ausgebildet hat. Trotz des Gefühls für eine Gruppe und ihre Bedürfnisse (Fe) kann ein ENTP etwas insensibel erscheinen, wenn er die Logik in ihrer objektiv erscheinenden Stabilität attackiert fühlt (Ti > Fe). Si hilft dem ENTP, als Bewährtes und Bekanntes zu seiner sonst eher auf die Zukunft und auf das Mögliche fixierten Persönlichkeit etwas beizusteuern; in ungesunden oder ausgelaugten Phasen beschäftigt sich Si vielleicht zu sehr mit körperlichen Beschwerden/Veränderungen, was hinderlich werden kann.

INTP: Ti – Ne – Si – Fe

· Mit einer inneren Maschinerie aus logischen Schlüssen und als objektiv ernannten Prämissen und Konklusionen (Ti) betrachtet ein INTP die Welt und erschließt ihre Möglichkeiten und wohin die besagten Konklusionen führen können (Ne). Leichter als ein ENTP kann ein INTP auf alt Bewährtes und faktisches Wissen (Si) zurückgreifen, jedoch speichert er damit auch alte Erfahrungen (egal, ob gut oder schlecht) ab, die ebenfalls Einfluss auf Entscheidungen nehmen können. Ein INTP braucht weniger soziales Feedback, da Fe nur wenig ausgeprägt ist. Viel mehr kann es durch die vierte Position dieser Funktion dazu kommen, dass sich ein INTP fremdbestimmt fühlt, weil die inhärente Logik (Ti) wichtiger als sozial errichtete Regeln (Fe) ist.

ENFJ: Fe – Ni – Se – Ti

· Moralische Regelwerke von Außen mit einem starken Gefühl für eine Gruppe, ihre Vulnerablen und ihre Bedürfnisse (Fe), die ein ENFJ zu einem optimalen Ziel (Ni) führen möchte; dies kombiniert kann einen ENFJ zu einem philanthropischen Idealisten (Fe-Ni) machen. Durch ein ebenfalls recht bewusst ausgebildetes Se kann ein ENFJ seine Ideale mit der aktuell konkreten Welt abgleichen, außerdem kann er schnell und vielleicht auch charmant (Fe-Se) mit der Außenwelt interagieren. Die Schwäche ist die vierte Funktion, Ti, die spät oder schlecht ausgebildet sein kann. Einem ENFJ kann es daher schwerfallen, die Ideale von einer Gruppe und für eine solche logisch zu ergründen und zu hinterfragen.

INFJ: Ni – Fe – Ti – Se

· Mit Ni als erste Funktion ist ein INFJ sehr observierend und analysiert die Welt in der eigenen Gedankenwelt, betrachtet das wahrgenommene Gemeinte von mehreren Perspektiven, bis sich ein abstraktes Bild als mögliche Wahrheit einer Struktur von etwas Gemeintem/Verstecktem ergibt. Diese Erkenntnisse speisen sich in Fe, also dem Gemeinsinn einer Gruppe. Die Kombination von Ni-Fe macht INFJs zu abstraktdenkenden Menschenverstehenden. Inhärente Logik ist ebenfalls ein recht bewusst ausgebildetes Tool (Ti) bei INFJs, wodurch die Erkenntnisse und Entscheidungen aus Ni-Fe logisch untersucht werden können und Schwächen im System erkannt werden. Je nach Ausbildung könnte es INFJs schwerfallen, sich zwischen Fe und Ti zu entscheiden, wenn eine Entscheidung logisch schlüssig und gut, aber gegen das Wohl einer Gruppe gehen könnte (noch schlimmer, wenn sich eine gruppenbasierte Moral ergibt, die gegen das zukünftige Wohl dieser Gruppe geht, was durch logische Untersuchungen erkennbar ist – doch Fe hindert den INFJ ggf. daran, das der Gruppe mitzuteilen). Se ist zwar schwach ausgebildet, aber kann dem INFJ helfen, sich im Hier und Jetzt wiederzufinden und sich nicht in Konzepten zu verlieren.

ENFP: Ne – Fi – Te – Si

· Aus einer Welt voller Möglichkeiten (Ne) speist ein ENFP sein Bauchgefühl für moralische Prinzipien und seine Integrität, um sich kreativ und emotional auszudrücken (Fi), oder seinen Sinn für Struktur und Organisierung (Te) von den vielen Ideen, die sich ergeben. Dadurch, dass Fi und Te die beiden bewussten Funktionen sind, kann es einem ENFP manchmal schwerfallen, sich zwischen moralischen und strategischen Urteilen zu entscheiden. Si hilft dem ENFP, als Bewährtes und Bekanntes zu seiner sonst eher auf die Zukunft und auf das Mögliche fixierten Persönlichkeit etwas beizusteuern. Ungesund kann aber auch Si für Ängste, besonders wenn es um die körperliche Gesundheit geht, sorgen.

INFP: Fi – Ne – Si – Te

· Fi gibt dem INFP ein starkes Gefühl von Moral und Integrität. Dies nutzt ein INFP, um die Welt in ihren Möglichkeiten und verborgenen Inhalten zu untersuchen (Ne) und stets damit abzustimmen, was ihm bekannt oder als erwiesen vorkommt (Si). Kreativ, zuhörend und möglicherweise sehr divergent, was das Verständnis von menschlichen und nichtmenschlichen Tieren angeht, gestaltet ein INFP seine Außenwelt und versucht, seine innere Welt zum Ausdruck zu bringen. Te ist schwach ausgebildet und es kann dem INFP schwerfallen, den Alltag zu planen und Projekte effizient umzusetzen. In Stressphasen wiederum kann er zu sehr auf Te setzen und dazu neigen, andere herumzukommandieren oder an Deadlines festzuhalten, als gäbe es keine anderen Sorgen.


Hiermit sind nur basale Eigenschaften angesprochen worden und ich bin nicht auf Loops, Grips und andere kognitive Veränderungen eingegangen, die jeder Typus mal im Leben erfährt, wenn Zeiten stressig, deprimierend oder hektisch werden oder wenn ein Typus von anderen Menschen mental schwer verletzt wird. Das versuche ich in Videos zu machen, die es allgemein für alle Typen beschreiben. So kann man das eigene Wissen über die Funktionen übernehmen und interpretieren, wie man sich selbst in bestimmten Situationen möglicherweise verhält und was die kognitiven Erklärungen dazu sind.

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