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AutorenbildJanina Bajramovic

Petra Bock: Mind Fuck

Intro: „Mind Fuck“ von Petra Bock habe ich als Audiobook teilweise, nicht vollständig, gehört und ein paar der Erkenntnisse daraus mit meinem Wissen abgeglichen und auch mein Wissen damit ergänzt. Einen Einblick mit meinen Ergänzungen möchte ich nun zusammentragen, damit auch du etwas daraus mitnehmen kannst. Details und tieferes Wissen aus dem Werk von Bock lasse ich aus, da kannst du dich gern selbst einlesen oder einhören. Die Wortwahl Bocks ist einfach und etwas emotional bis malerisch konnotiert, so können potentiell viele Hörende abgeholt werden.

Was bezeichnet Bock als „Mind Fuck“? Sie meint damit Glaubenssätze, die dafür sorgen, dass wir uns selbst sabotieren – Was ruht also in uns, das uns davon abhält, uns zu entfalten, zu entwickeln oder zu uns selbst zu stehen? Ihre Analyse und mein kleines Wissen können dir also eine Hilfe sein, zu erkennen, was dich manchmal davon abhält, sein bestes Selbst zu sein.

Allgemeine Einleitung von mir: Wir bilden Glaubenssätze in unserem Leben, um Zusammenhänge für uns plausibel zu erklären, um mit Begebenheiten besser klarzukommen, um uns vor unangenehmen und schmerzhaften Situationen zu schützen – generell: um im Leben handlungsfähig zu sein. Doch manchmal bewirken Glaubenssätze das Gegenteil. Hier ist es hilfreich, sie benennen zu können. Denn durch die Benennung werden Dinge für uns greifbar. Wenn sie greifbar sind, können sie auch begriffen, also verstanden werden. Verständnis führt zur Bewusstmachung einer Sache. Sind wir uns etwas bewusst, können wir handeln, und zwar so, dass es für uns maximal förderlich ist. Also ist es hier meine Aufgabe, bestimmte Glaubenssätze zu benennen, sodass wir damit weiter arbeiten können, um uns selbst zu optimieren. Im Alltag können manche Glaubenssätze einen so starken Einfluss auf uns ausüben, dass selbst unser Körper reagiert: Anspannungen, höherer Herzschlag, Bauchschmerzen, etc. Das Ziel der Bewusstmachung von Glaubenssätzen ist hier also auch, dass du auf deinen Körper hörst und lernst, auf bestimmte körperliche Zustände zu reagieren.

Petra Bock liefert hier eine mögliche Betrachtungsweise für die Glaubenssätze und dazu noch sogenannte Erste-Hilfe-Tools, wie man sich um sich selbst in bestimmten Situationen kümmern kann. Dann erklärt sie, wie man mit den „Mind-Fucks des Wächters“, dazu gleich mehr, umgeht, um sich besser zu entfalten. Diese Dinge führe ich nun auf.

Bocks Beschreibungsart von Glaubenssätzen: Bock spricht von Überzeugungswelten, die wir im Laufe unseres Lebens entwickeln. Sie folgen ihrer eigenen Agenda. Werden sie hinderlich und toxisch für uns, spricht man von „Mind Fucks“. Zusammengefasst und kategorisiert spricht sie von sieben Konstrukten, wie diese „Mind Fucks“ auftreten können. Hierbei spricht sie auch von einem Wächter, der in uns ruht und uns leitet und schützen will, auch wenn es bei „Mind Fucks“ eben nicht funktioniert. Da kommt dieses Emotionale und Bildhafte in ihren Worten durch – vielleicht hilft es dir auch, dir die innere Stimme wie eine Art Wächter vorzustellen. Dieser Wächter will uns schützen, aber meint es leider zu gut mit uns und schränkt uns zu stark ein. Du kannst aber auch einfach von Glaubenssätzen sprechen – und sobald sie für dich und deinen Lebensstil toxisch werden, musst du sie noch einmal neu überdenken und umgestalten. Glaubenssätze, Konstrukte, Mind Fucks, egal, Bock formuliert sieben aus, sieben Mind-Fucks, mit denen der innere Wächte uns vom Leben abhält, und ich fasse sie einmal grob zusammen:

1. Katastrophen-Mind-Fuck: Wir malen uns eine schreckliche Zukunft aus, die auf uns zukommt, wenn wir etwas Bestimmtes tun wollen. Wir bekommen Angst und handeln lieber gar nicht. Es kann sein, dass Glaubenssätze, die in diese Kategorie gehören, mit Erfahrungen zusammenhängen, die Existenzängste in uns ausgelöst haben.

2. Selbstverleugnung-Mind-Fuck: Wir stellen die Interessen anderer über uns selbst und können nicht unsere Bedürfnisse an erste Stelle stellen. Ich vermute, dass Glaubenssätze dieser Kategorie entstehen können, wenn uns in für uns wichtigen Entwicklungspunkten im Leben zu wenig Beachtung geschenkt wurde. Unser Selbstwertgefühl ist unzureichend ausgebildet. Dadurch sehen wir den Wert dahinter nicht, uns auch als wichtig anzusehen.

3. Druckmacher-Mind-Fuck: Sich selbst immer stärker unter Druck zu setzen, ähnlich wie sein eigener Drill-Sergeant zu sein, aber das auch auf andere anzuwenden. Bocks Beispielsätze klingen für mich ein bisschen wie das Katastrophen-Mind-Fuck-Denken, aber wesentlich aggressiver. Als würde Aggression die Existenzangst ablösen.

4. Bewertungs-Mind-Fuck / Perfektionismus-Mind-Fuck: Wir vergleichen uns mit anderen in der Gesellschaft und stellen dahingehend Bewertungsmuster auf, wer gut, besser, am besten ist, und wer nicht. Im ewigen Vergleichen mit anderen werden wir nie perfekt genug sein, wollen es aber unbedingt. Das Grundbedürfnis ist dabei nur, dass wir unseren Platz in der Welt finden wollen (Identifikation, Identität). Auch problematisch wird es, wenn man durch die Bewertungen andere und sich selbst in Schubladen steckt, sich dadurch über oder unter andere stellt (Respekt, Anerkennung).

5. Regel-Mind-Fuck: Der Wächter in uns erstellt Regeln und nur, wenn wir diese einhalten, stimmt unser Leben. Bock stellt starke Konditionalsätze als Beispiele auf: „Nur wenn X stimmt, dann darf/muss/… Y.“. Hier ist das Problem fürs Individuum, dass solche Regeln nicht von allen eingehalten werden: Rigide kann nur von Rigide bestätigt werden. Das haben wir aber nicht immer, oft wissen wir nicht, wie die Welt funktioniert, und es bringt nichts, sich an alte Erfahrungssätze und Informationen zu klammern. Eine Horizont-Erweiterung ist hier sinnvoll, mit anderen Menschen in Kontakt treten.

6. Misstrauen-Mind-Fuck: Der Name sagt es schon – aufgrund alter Erfahrung, Enttäuschungen, Vertrauensbrüchen, können wir im überzogenen Maße misstrauisch werden. Wir haben Probleme, uns anderen zu öffnen oder neue Kontakte zu knüpfen, generell neue Erfahrungen aller Art zu machen. Auch ist es uns bei diesem Mind-Fuck wichtig, immer nach Fehlern anderer zu schauen, fast schon auf der Hut zu sein, nicht der falschen Informationen auf den Leim zu gehen.

7. Übermotivation-Mind-Fuck: Verdrängen, extreme Euphorie, sich übermotivieren. Toxischer Positivismus. Es kann bedeuten, dass man angespannt durch das Leben geht und alles positiv zu sehen versucht. Das kann uns das Gefühl für die Realität nehmen (es darf auch mal schlecht sein). Es ist eine gewisse Gratwanderung zwischen Pessimismus und Optimismus, ein sanfter Flow ohne Gefühlsextreme. Verdrängen heißt hier, dass du dich für Dinge übermotivierst, um andere Baustellen im Leben zu verdrängen. Das gebraucht einer Menge Analyse und Selbstreflexion.

Hin und wieder erwähnt Bock den „Jammer-Mind-Fuck“, daher denke ich, dass es entweder andere Formulierungsmöglichkeiten oder weitere Mind-Fucks gibt. Wichtig für dich ist, zu erkennen, wenn du in irgendeinem Mind-Fuck, welcher Kategorie auch immer, feststeckst und dich selbst blockierst, sabotierst, etc. Auch musst du aufpassen, nicht von einem Mind-Fuck in den nächsten zu begeben. Bock betont, dass es eine regelrechte Kaskade von Mind-Fucks geben kann. Dadurch steigt der Stress. Ergänzend von mir: Höherer Stress, und das auf Dauer, erhöht das Risiko für Burnout immens. Die Mind-Fucks erkennen und benennen zu können kann schlussfolgernd also auch verhindern, auszubrennen.

Der Wächter in uns hält uns mit den Mind-Fucks vom Glück im Leben ab. Und da will Bock eben helfen. Für weitere Details empfehle ich ihr Werk, Bock geht viel auf Kindheit, Entwicklung und Ich-Werdung ein. Jetzt komme ich noch dazu, wie du dich mit diesen Erkenntnissen besser entfalten kannst.

Erkennen und Ändern: Bock erklärt angelehnt an Gallwey, dass wir aus zwei „Selbste“ bestehen, eines, das die Stimmen und Lehren von außen und anderen Menschen wiedergibt (Selbst 1, Anweisungen, Wertungen, Vorgaben), und eines, das vollkommen unser eigenes, individuelles Selbst (Selbst 2, unser wahres Selbst) ist. Das passt du meiner Ansicht, dass wir ein Nature und ein Nurture sind: Wir sind einmal nur wir (Nature) und im Laufe des Lebens kommen Erfahrungen, gute sowie schlechte, hinzu (Nurture). Bock betont, dass die Stimmen von außen, dieses Selbst 1 (Nurture), eigentlich nicht wir sind, und ihre Glaubenssätze uns im schlimmsten Falle ausbremsen anstatt zu führen. Ich würde eher sagen, dass wir eine Balance aus Nature und Nurture sind.

Nach Bock haben wir „zwei natürliche Fähigkeiten“ in uns, mit denen wir unser Glück formen und erreichen können – sie müssen neu entdeckt werden, falls sie durch unsere Erfahrungen vergraben worden sind. Eine davon ist die Übernahme von Verantwortung unseres Denkens und Handelns, ganz ohne Forcierung dessen. Das ist die „Erwachsenenperspektive“ (eigene Wirksamkeit erkennen).

Die andere Fähigkeit ist die „Kraft der Aufmerksamkeit“, die Kraft „sich zu konzentrieren und zu fokussieren“.

Das sind interessante Elemente, die ich auch in meinen Erkenntnissen wiedererkenne: Die Erwachsenenperspektive kann mit der Selbstwirksamkeit und die Erfahrung damit verglichen werden. Die Aufmerksamkeit ist zum Teil der Fokus.

Wie man es auch immer benennen möchte, Bock gibt viele Methoden an die Hand, wie man gezielt gegen die inneren, einen ausbremsenden und unglücklich machenden Glaubenssätze vorgehen kann, nur ein paar Beispiele, ohne weiter in die Tiefe zu gehen:

· Mind-Fuck ignorieren

· Von die Gedankenwelt in die physische: Auf das Körpergefühl hören

· Atem-Übungen

· Eine andere Perspektive einnehmen (vermutlich das, was ich als Neutralisieren oft bezeichne: Ich schlage gerne vor, den Glaubenssatz aufzuschreiben und sich zu notieren, welche anderen Perspektiven und/oder Gründe/Folgen für diesen Glaubenssatz möglich sind

Ziel: Bock ist es ebenso wie mir wichtig, durch die Benennung von Dingen, die für uns toxisch werden können, uns auf eben diese aufmerksam zu machen, damit wir uns derer bewusst werden und wir dadurch selbstständig etwas ändern können. In ihrem Buch/Audiobook schildert sie mit alternativen Worten das, was ich mit anderem Vokabular lerne und gelernt habe. Es ist gut, dass es eine Vielzahl solcher Formulierungen gibt, denn so können viele Personen angesprochen werden. Das Ziel von „Mind Fuck“ ist es, Menschen glücklich zu machen – und das nicht auf eine Art, die sie abhängig von Bock oder ihrem Buch oder Coaching macht, sondern so, dass sich Menschen selbst helfen und glücklich machen können. Das sollte das Ziel eines jeden Coaches sein. Bleib gesund, finde die Glaubenssätze heraus, die dir schaden, gestalte sie neu. Lerne dein Natur-Ich kennen, finde heraus, was dein Nurture-Ich ist und welche Regeln von ihm du neu überdenken möchtest, weil sie dich aufhalten, glücklich zu sein/werden/bleiben. Finde deine Erwachsenenperspektive heraus, also geh in die Welt hinaus, tu Dinge und finde deine Selbstwirksamkeit heraus. Lerne die Kraft der Aufmerksamkeit kennen, also die Fähigkeit, den Fokus so zu richten, dass du nicht ausbrennst. Brauchst du da Hilfe und Anregungen? Dann kontaktiere mich bitte.

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